
Checklisten – kleine Helden im Business-Alltag
Manchmal sind es die einfachsten Dinge, die die größte Wirkung haben. Checklisten zum Beispiel. Auf den ersten Blick unscheinbar, fast banal, aber in der Luftfahrt sind sie absolut unverzichtbar. Sie retten Leben, und zwar täglich. Warum? Weil sie uns helfen, Fehler zu vermeiden, vor allem dann, wenn es stressig wird.
Und das Beste daran: Ein Flugzeug wird von Menschen gestuert, genauso wie ein Team. Was also für Piloten funktioniert, kann auch in Deinem Business Wunder bewirken.
Lass uns tiefer eintauchen: Welche Arten von Checklisten gibt es? Wie setzen Piloten sie ein, um in kritischen Situationen klare Entscheidungen zu treffen? Und wie kannst Du Checklisten nutzen, um im Job strukturierter, effizienter und sicherer zu arbeiten?
Arten von Checklisten: Struktur für jede Situation
Es gibt sie in verschiedenen Formen, abgestimmt auf die jeweiligen Anforderungen:
Normal Checklists – Normale Betriebsabläufe:
Diese Listen sorgen dafür, dass der normale Betrieb systematisch und strukturiert abläuft. Es gibt keine Überraschungen und vor allem wird nichts vergessen.
Abnomal Checklists – Notfall-Checklisten
Was tun, wenn ein Triebwerk ausfällt? Oder ein Hydrauliksystem versagt? In solchen Situationen zählt jede Sekunde. Notfall-Checklisten sind klar strukturiert und priorisieren die wichtigsten Maßnahmen. Keine Panik, kein Raten – einfach der Liste folgen.
Read-and-Do vs. Do-and-Check-Checklisten
Read-and-Do: Diese Checklisten werden Schritt für Schritt durchgegangen, während die Aufgabe ausgeführt wird. Du liest einen Punkt, machst ihn, und gehst dann zum nächsten Punkt über. Im Airliner-Cockpit liest ein Pilot die Checkliste, währen der zweite Pilot die entsprechenden Punkte abarbeitet.
Vielle Tätigkeiten, nicht nur im Cockpit sind hoch komplex und umfassen jede Menge Teilschritte. Die meisten Fehler entstehen dadurch, dass irgendetwas vergessen oder nicht beachtet wurde.
Die Checkliste stellt sicher, dass dir genau das nicht passiert.
Do-and-Check: Hier führst Du die Aufgabe erst aus und nutzt die Checkliste dann, um sicherzustellen, dass alles korrekt erledigt und nichts vergessen wurde. Diese Methode eignet sich für Routinetätigkeiten, bei denen Du die Abläufe bereits im Kopf hast.
Die Checklisten musst du als Pilot im Kopf haben, um sie auswendig abarbeiten zu können. Die Checkliste ist dann nur noch ein Instrument zu Absicherung.
By heart Checklists
Eine besondere Form der Do and Check Checkliste ist die „By heart Checklist“. Diese Checklisten kommen in besonders kritischen Situationen, also dann wenn es wirklich darauf ankommt, zum Einsatz.
Solche Situationen sind zum Beispiel Notfälle, in denen du besonders schnell handeln musst. Du hast schlicht nicht die Zeit erst zu überlegen, was zu tun ist, dann die entsprechende Checkliste zu suchen und diese dann abzuarbeiten.
Der Vorteil dieser bei By heart Checklist liegt darin, dass du nicht erst überlegen musst, was zu tun ist, sondern direkt einen Plan zum Starten hast. Du sparst also wertvolle Zeit
Transfer ins Business: Warum Checklisten auch im „normalen“ Leben unschlagbar sind
Checklisten sind nicht nur etwas fürs Cockpit – sie sind ein Turbo für Effizienz, Sicherheit und Fehlervermeidung, auch in Deinem Team oder Unternehmen. Warum? Weil sie Struktur schaffen und die Gefahr von Fehlern minimieren.
Lass uns ein paar Beispiele durchspielen:
Onboarding neuer Mitarbeiter
Was passiert oft bei Neueinstellungen? Chaos und irgendwie wird der/die Neue dann doch sich selbst überlassen. Ab die Einarbeitung dann funktioniert und der/die Neue auch wirklich im Team ankommt ist eigentlich Zufall.
Mit einer Checkliste stellst Du sicher, dass alles abgedeckt wird: Zugangskarten, IT-Setup, Einführung ins Team, rechtliche Formalitäten. Kein Punkt bleibt offen.
Projektmanagement
Große Projekte erfordern Prozessen, klare Strukturen und klare Abläufe. Mit einer Checkliste behältst Du den Überblick: Ziele definieren, Stakeholder informieren, Meilensteine festlegen. Und natürlich: Fortschritte regelmäßig überprüfen.
Kundenpräsentationen
Du bereitest einen wichtigen Pitch vor. Was könnte schiefgehen? Zahlen falsch berechnet, Technik versagt, dein Navi kennt die Adresse nicht und dann hast du dir auch noch deinen Kaffee übers Hemd gekippt. Ein Ersatzhemd hast du natürlich vergessen.
Eine Checkliste hilft Dir auch hier an alles zu denken, alles abzusichern und nichts zu vergessen.
Qualitätskontrollen
Ob in der Produktion oder im Service: Eine gut durchdachte Checkliste sorgt dafür, dass alle Schritte korrekt ausgeführt werden – von der Materialprüfung bis zur Endkontrolle.
Dasselbe gilt natürlich auch im Vertrieb. Hat ein Interessent alle notwendigen Unterlagen? Gibt es einen klaren Vertriebsprozess, mit definierten Wiedervorlagen, usw.
Checklisten helfen auch hier strukturiert und effizient zu arbeiten und jede Chance optimal zu nutzen.
Wie Du Checklisten im Business optimal nutzt
Der Erfolg einer Checkliste hängt davon ab, wie sie aufgebaut ist. Hier ein paar Tipps aus der Luftfahrt, die Peter Brandl oft in seinen Keynotes zu Entscheidungen und Teamarbeit vermittelt:
Mach´s einfach
Eine Checkliste muss klar, knapp und leicht verständlich sein. Kein Fachchinesisch, keine Romane. Kurze, prägnante Punkte.
Das Wichtigste zuerst – priorisiere
Wichtiges kommt nach vorne. Besonders in stressigen Situationen müssen die kritischsten Schritte zuerst erledigt werden.
Wer macht was und wann – kollaboriere
Genau wie im Cockpit solltest Du eine Checkliste gemeinsam mit Deinem Team abarbeiten. Das verstärkt die Aufmerksamkeit und reduziert Missverständnisse.
Halt´s aktuell – Regelmäßige Updates
Eine Checkliste ist kein statisches Dokument, und auf jeden Fall darf sie nicht zum Selbstzweck verkommen. Sie muss deshalb immer wieder an neue Gegebenheiten, Rahmenbedingungen und Erkenntnisse angepasst werden.
Trainiere
Die beste Checkliste hilft dir nichts, wenn du von der Umsetzung überfordert bist. Eine Checkliste ist nur so gut wie die Kompetenzen der Menschen, die sie nutzen. Regelmäßiges Training hilft, ihre Anwendung zu perfektionieren.
Vorteile von Checklisten im Alltag**
Die Vorteile liegen auf der Hand:
Fehlervermeidung – Besonders bei Routineaufgaben oder unter Druck passieren leicht Fehler. Checklisten schaffen Sicherheit.
Zeitersparnis – Kein langes Nachdenken oder Raten – die Schritte sind klar vorgegeben.
Bessere Teamarbeit – Gemeinsames Arbeiten mit und an einer Checkliste verbessert die Kommunikation und Abstimmung im Team.
Transparenz – Jeder weiß, was er/sie zu tun hat, was erledigt wurde und was noch offen ist.
In der Luftfahrt sind Checklisten der stille Held, der täglich Leben rettet. Peter Brandl, Pilot und Keynote Speaker, zeigt in seinen Vorträgen zu Entscheidungen, wie diese Tools auch Dir helfen können, in stressigen Situationen einen klaren Kopf zu bewahren.
Also: Wo könntest Du in Deinem Unternehmen Checklisten einsetzen? Ob im Onboarding, bei Projekten oder im Vertrieb – fang klein an und erlebe, wie diese einfache Methode große Wirkung entfaltet. Denn wie Peter Brandl sagt: Eine gute Checkliste kann Dich und Dein Team abheben lassen.“
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