Vortrag Fehlerkultur

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Remove before Flight – Fehlermanagement und lernende Organisation

Mitarbeiter sollen Verantwortung übernehmen, Entscheidungen treffen. Aber was, wenn manche dieser Entscheidungen falsch sind? Schnell wird dann nach einer „positiven Fehlerkultur“ gerufen, den Fehler als Lernchance willkommen heißen. Aber geht das?

In der Realität sieht das aber meist ganz anders aus: Es werden Schuldige gesucht, Fehler vertuscht und Verantwortung abgewälzt. Von positiver Fehlerkultur ist weit und breit keine Spur.

Dabei gibt es zwei Probleme, die in der Luftfahrt besonders deutlich werden: als Pilot musst du wissen, wenn andere einen Fehler gemacht haben. Nur so kannst du sicherstellen, dass der Fehler keine Auswirkungen auf dich, auf dein Flugzeug, und vor allem auf die Sicherheit deiner Passagiere hat. Natürlich greift dieser Punkt nicht nur im Cockpit, sondern auch im Unternehmen.

Das zweite Problem: Als Piloten und Pilotinnen müssen wir aus unseren Fehlern lernen. Und dieses Lernen ist wichtiger denn je.

Nur so können wir schneller werden. Und das müssen wir auch, sonst werden wir von Wettbewerbern oder sogar von der KI überholt. Unternehmen müssen zu lernenden Organisationen werden. Das setzt aber voraus, dass wir eine Kultur haben. in der über Fehler geredet werden kann. Wir brauchen eine positive Fehlerkultur.

Inhalte Vortrag Fehlermanagement und Fehlerkultur

  • Un-aware, un-able, un-compliant – Die drei wichtigsten Fehlerkategorien und wie man damit umgeht
  • Positive Fehlerkultur – Echt jetzt?

  • Blame Culture oder Gain Culture – Wie du die Fehlerkultur und das Fehlermanagement in deinem Unternehmen verbesserst.
  • Situational Awareness – Hinschauen und Unfälle vermeiden

  • Das machen die im Finish: Verantwortung übernehmen statt Fehler vertuschen

  • Über Fehler reden – aus Fehlern lernen – konstruktiver Umgang mit Fehlern

Natürlich können die Inhalte der verschiedenen Vorträge kombiniert werden. Ich passe jeden Vortrag individuell an Ihr Unternehmen und Ihre Zielgruppe an.

Dein Vortrag hat genau in die Kerbe unserer derzeitigen Herausforderung geschlagen und das hat viele wach gerüttelt.

Elisa Schumann, If-Tech AG

Genauso könnte man fragen: Was macht eine positive Fehlerkultur aus?

Eine positive Fehlerkultur bezeichnet ein Umfeld, in dem es möglich ist, das Potential von Fehlern zu nutzen. Natürlich geht es immer auch darum, Fehler möglichst zu vermeiden. Doch wenn sie schon passieren, dann muss es möglich sein, aus ihnen zu lernen.

Was macht eine gute Fehlerkultur aus?

Es gibt eine Reihe von Merkmalen, die für eine positive Fehlerkultur kennzeichnend sind. Das sind z.B.:
Offenheit und Transparenz – Fehler werden nicht vertuscht oder verschwiegen. Im Gegenteil: Ein offener Umgang mit Fehlern bedeutet, dass Fehler (auch, und vor allem die eigenen) angesprochen und thematisiert werden.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Keine Schuldzuweisungen – Natürlich müssen Ursachen geklärt werden. Aber nur den Schuldigen zu finden und zu bestrafen, trägt nicht zur Lösung des Problems bei. Viel wichtiger ist eine Fehlerkultur, in der das Lernen im Vordergrund steht.

Lernorientierung – Wenn ein Fehler nun schon einmal passiert ist, muss vor allem sichergestellt werden, dass der Fehler nicht noch einmal auftritt. Es müssen Erkenntnisse abgeleitet werden und Mechanismen zur Fehlervermeidung entwickelt werden. Das beste Umfeld, um Fehler als Chance nutzen zu können, ist das, was man am treffendsten als lernende Organisation bezeichnen kann.

Die Veränderungsgeschwindigkeit, gerade in Unternehmen hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen, da sind wir uns wahrscheinlich einig. Und in dieser Geschwindigkeit wird es wohl auch weiter gehen. Um hier mithalten zu können, müssen Unternehmen und Organisationen sich ändern, und zwar vor allem, was ihre Einstellung zu Fehlern betrifft.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Fehler als Teil des Prozesses akzeptieren

Menschen machen Fehler. Ziel muss es daher vor allem sein, dass Fehler sich nicht wiederholen. Hier ist aber mit simplen Tipps und Tricks nur wenig zu holen. Es braucht eine nachhaltige Änderung der Einstellung. Nur so ist echtes Wachstum und damit Unternehmenserfolg möglich.
Es reicht nicht mehr, dass Führungskräfte die aktuelle Lage und deren Herausforderungen analysieren, daraus Maßnahmen ableiten und diese dann an die Mitarbeiter delegieren. Diese Strategie ist schlicht zu langsam und wird nur dazu führen, dass wir von Wettbewerbern überrannt werden. Mitarbeiter müssen Verantwortung übernehmen, Unternehmen müssen zu lernenden Organisationen werden – eine positive Fehlerkultur ist viel mehr.

Wie schon gesagt: die Veränderungsgeschwindigkeit hat dramatisch zugenommen. Um in Zukunft mithalten zu können, müssen wir schneller und mehr lernen. Dafür braucht es aber eine Kultur des Ausprobierens. Und es liegt auf der Hand: wenn man etwas ausprobiert, dann kann das auch mal schief gehen, es können Fehler passieren, Entscheidungen können sich als falsch, als Fehlentscheidungen herausstellen.

Eine positive Fehlerkultur ist damit die Voraussetzung von Innovation. Wenn Unternehmen Fehler weiterhin vor allem als Bedrohung wahrnehmen, dann werden sie in alten Mustern stecken bleiben.

Wir müssen unseren Umgang mit Fehlern überdenken. Denn die Realität in den meisten Unternehmen ist alles, aber keine positive Fehlerkultur. Wenn ein Fehler passiert, dann wird in den meisten Fällen der Schuldige gesucht.

Tatsächlich verstehen die meisten Führungskräfte unter „Umgang mit Fehlern“ in erster Linie, den Verantwortlichen zu finden und diesen dann zu bestrafen. Aber:

Niemand wird gern bestraft

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Menschen haben ein sehr gutes Gespür dafür, welches Verhalten möglich und sinnvoll, aber auch dafür was für sie potentiell gefährlich ist. Wenn unser Umgang mit Fehlern so aussieht, dass wir Schuldige suchen und diese dann bestrafen, dann werden Fehler vertuscht.

Es ist sinnlos von Mitarbeitern eine offene Fehlerkultur zu fordern und die gleichen Mitarbeiter dann, wenn sie diese offene Fehlerkultur ausprobieren, zu bestrafen. Wenn Angst die treibende Kraft in einer Organisation ist, dann ist eine positive Fehlerkultur nicht möglich.

Natürlich müssen wir aus Fehlern Konsequenzen ziehen. Aber wenn jemand zu einem (eigenen) Fehler steht, die Verantwortung übernimmt, und dafür abgestraft wird – dann müssen wir uns nicht wundern, wenn in Zukunft Fehler vertuscht werden.

Dieses Vertuschen hat dann natürlich negative Auswirkungen auf den Erfolg im Unternehmen. Wenn Fehler vertuscht werden, kann man nicht daraus lernen und sie werden immer und immer wieder passieren.

Wenn ein Fehler einmal passiert, ist es ein Fehler. Wenn er ein zweites mal passiert, eine Entscheidung.

Was braucht es also, um in Zukunft Fehler zu vermeiden und die richtigen Entscheidungen zu treffen? Die wichtigsten Faktoren für besseren Entscheidungen habe ich in diesem Artikel zusammengefasst: Vortrag Bessere Entscheidungen

An dieser Stelle geht es in erster Linie darum, was getan werden kann um einen konstruktiveren Umgang mit Fehlern im Unternehmen, und damit eine positive Fehlerkultur zu ermöglichen.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Hinter dem Begriff psychologische Sicherheit steht sinngemäß folgende Definition: Inwieweit können sich die Mitarbeitenden sicher sein, dass sie sich offenbaren, bzw. einen Fehler eingestehen können, ohne Angst haben zu müssen, dass dies nachher gegen sie verwendet wird. Oder anders ausgedrückt: wie sicher bin ich mir, dass Schwächen nicht gegen mich verwendet werden?

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Das Konzept geht zurück auf die Harvard-Professorin Amy Edmonson, die schon 1992 in einem Forschungsprojekt der Frage nachging, wie die Anzahl von Fehlern in Krankenhäusern reduziert werden könne. Und (Überraschung) die Teams, in denen offen über Fehler gesprochen werden konnte, schnitten besser ab als die, in denen Fehler aus Angst vor Konsequenzen verschweigen wurden.

Wir können Fehler nur vermeiden, wenn wir aus unseren Fehlern lernen. Um damit aber Erfolg zu haben, braucht es einen anderen Umgang mit Fehlern, eine positive Fehlerkultur und die psychologische Sicherheit ist eine der Hauptsäulen, auf denen diese Kultur aufbaut.

In der heutigen Arbeitswelt haben Fehler immer noch vorwiegend Konsequenzen, die negativ für den Mitarbeiter ausfallen. Und wie könnte man es diesen Mitarbeitenden dann verübeln, wenn sie Strategien entwickeln und entsprechenden Maßnahmen ergreifen, um diesen Konsequenzen auszuweichen.

Wenn Fehler sanktioniert werden, werden Fehler vertuscht.

Eine schlechte, negative Fehlerkultur zeigt sich im unproduktiven und destruktiven Umgang mit Fehlern in einer Organisation oder einem Unternehmen. Statt Fehler als Lernchancen zu sehen, werden sie negativ bewertet, vertuscht und bestraft. Natürlich haben Menschen in so einem Arbeitsumfeld Angst, Fehler zuzugeben oder gar Risiken einzugehen. Lernen wird so sehr schwer. Und bevor man einen Fehler macht, macht man lieber gar nichts.

Was sind Merkmale einer schlechten Fehlerkultur?

Der Fehlerforscher Professor Michael Frese, er lehrt an der University of Singapur und an der Leuphana Universität Lüneburg, hat 61 Länder in Bezug darauf vergleichen, wie sie mit Fehlern umgehen. In diesem Weltranking der Fehlertoleranz belegt Deutschland nur den 60. von 61 Plätzen. Wir sind also gerade mal Vorletzter. Nicht besonders toll, oder?

Folgende Merkmale stechen bei einer negativen Fehlerkultur besonders hervor:

Schuldzuweisung, Bestrafung und Verantwortungsdelegation

Taucht ein Fehler auf oder geht etwas daneben, besteht das Fehlermanagement im Unternehmen in erster Linie darin, einen Schuldigen zu finden und entsprechend zu sanktionieren. Die eigentliche Lösung des Problems, geschweige denn die Lehren, die man aus den Fehlern ziehen kann, kommen dabei, wenn überhaupt, erst an zweiter Stelle.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Angstkultur und mangelnde Offenheit

Es liegt auf der Hand, dass Menschen, die Angst vor Bestrafung oder negativen Konsequenzen haben, versuchen werden, aus der Schusslinie zu kommen. Das werden sie tun, indem sie die Verantwortung abschieben oder die Fehlleistungen vertuschen. Auf jeden Fall werden Mitarbeiter in so einem Umfeld nicht offen ansprechen, was sie denken. Und damit werden wertvolle Ressourcen verschwendet.

Streben nach Perfektionismus

Was auf kurze Sicht als absolut sinnvoll erscheint, nämlich das Streben nach kontinuierlicher Verbesserung, erhöht paradoxerweise oft das Fehlerrisiko. Perfektionismus nährt nämlich die unrealistische Erwartung, dass Fehler unbedingt vermieden werden müssten.
Natürlich, wenn es um Menschenleben geht, ist das absolut richtig – auf der anderen Seite erhöht es den Druck auf die Mitarbeitenden im Unternehmen massiv, so dass die Bereitschaft zu Experimenten und damit die Fähigkeit zu Innovationen immer weiter zurück geht.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Aber was kann man nun tun, um das Fehlermanagement anders zu gestalten? Welche Maßnahmen müssten ergriffen werden, um die Fehlerkultur im Unternehmen nachhaltig zu verändern? Im nächsten Abschnitt findest du dazu eine Reihe von Tipps und Tricks.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter BrandlIn meinem Fehlerkultur Vortrag werde ich oft nach konkreten Tipps gefragt, also nach „Regeln“ für den Umgang mit Fehlern, bzw. was man denn nun im Unternehmen und am Arbeitsplatz konkret tun könne, um eine positive Fehlerkultur zu etablieren.

Fakt ist: Natürlich gibt es ganz konkrete Maßnahmen, die Einfluss auf die Fehlerkultur haben. Wichtig ist aber vor allem, dass man sich bewusst wird, dass Fehlermanagement ein zentraler Bestandteil der Unternehmenskultur sein muss. Nur so werden die Mitarbeiter bereit sein, etwas zu unternehmen, was nachhaltig zur Verbesserung beiträgt.

Solange Mitarbeiter Angst vor negativen Konsequenzen haben, werden sie jede Veränderung und jede Innovation bewusst oder unbewusst blockieren.

Führungskräfte müssen Fehler als Chance erkennen

Fehler sind nicht per Definition ein Zeichen von Schwäche. Vielmehr haben sie das Potential eine Chance für das Unternehmen zu sein. Kein Fortschritt ist frei von Irrtümern. Schon ein altes Sprichwort sagt: Wo gehobelt wird, fallen Späne.

Genau hier liegt aber der Beitrag, den eine positive Fehlerkultur zur Weiterentwicklung leisten kann. Jeder Fehler zeigt im Unternehmen einen Weg, wie es nicht geht. Und es liegt auf der Hand: je früher diese „Fehltritte“ bemerkt werden, umso geringer sind die Fehlerrisiken. Je schneller ein Fehler erkannt wird, desto leichter kann er behoben werden, und desto weniger steht er dem Ziel und damit dem Wachstum des Unternehmens im Wege.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Fehler als Chance zu erkennen ist also tatsächlich viel mehr als ein Lippenbekenntnis. Es ist die Basis zur Etablierung einer positiven Fehlerkultur im Unternehmen.

Das Verschweigen von Fehlern muss zur Todsünde werden

Fehler passieren. Und natürlich sollten die Mitarbeitenden alles daran setzen, sie zu vermeiden. Aber eines muss unmissverständlich klar: werden. Fehler verschweigen, geht gar nicht!

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Das Verschweigen von Fehlern muss zur absoluten Todsünde, und muss deshalb deutlich heftiger sanktioniert werden als der Fehler an sich.

Die Frage: „Seit wann wissen Sie das?“ sollte die erste Frage sein, die Mitarbeitern gestellt wird, wenn es um den Umgang mit Fehlern geht. Allen Mitarbeitern muss bewusst sein: wenn es etwas gibt, wovor man Angst haben sollte, dann ist es, dass Fehler verschwiegen werden.

Seit wann wissen Sie das? Diese Frage führt viel eher zu einer positiven Fehlerkultur als Fragen wie „Wer war das?“ oder „Wie konnte es nur dazu kommen?“

Fehler verstehen als Voraussetzung von Innovation

Was erst einmal paradox klingt, liegt eigentlich auf der Hand. Jeder großen Innovation ging mindestens ein Fehler voraus. Wäre man auf Sicherheit gegangen und hätte Strategien angewandt, die das Entstehen von Fehlern absolut unmöglich gemacht hätten, dann wären Dinge wie Penicillin, Tesaband oder sogar das Eis am Stiel nie erfunden worden.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Die Grundvoraussetzung für eine positive Fehlerkultur ist ein hohes Maß an psychologischer Sicherheit. Weiter oben in diesem Artikel bin ich auf die Grundzüge dieses Konzeptes schon näher eingegangen. Lass uns hier nun einige Schritte weiter gehen.

Psychologische Sicherheit fängt mit Vertrauen an

Und hier geht es mir weniger um das Vertrauen der Mitarbeitenden in das Unternehmen, das ist das Ziel. Der Anfang liegt aber im Vertrauen der Führungskräfte in ihre Mitarbeiter.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Inwieweit vertrauen Führungskräfte ihren Mitarbeitenden und was steht dem Vertrauen im Täglichen Umgang entgegen? Hier muss über Maßnahmen nachgedacht werden, wie das Vertrauensniveau angehoben, Angst und Vorbehalte reduziert, und damit in der Konsequenz das Arbeitsklima verbessert werden kann.

Unterstützung

In der professionellen Luftfahrt gibt es bei jeder Airline ein sogenanntes „Pilot Peer Support Program“ als Teil des Fehlermanagements im Unternehmen. Alle Mitarbeiter, vor allem natürlich alle Pilotinnen und Piloten haben eine unabhängige Stelle, an die sie sich wenden können, wenn sie Probleme haben und/oder Unterstützung benötigen.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Ich selber habe diese Rolle in zwei Luftfahrtunternehmen inne. Mitarbeiter wenden sich an mich, zum Beispiel wenn sie sich unter Druck gesetzt fühlen, aber auch mit jedem anderen Thema – manchmal auch, wenn es um ein mögliches Fehlverhalten von Führungskräften geht.

Hier wird dann deutlich, ob es das Unternehmen ernst meint mit Offenheit und positiver Fehlerkultur. Wenn es um echte Weiterentwicklung des Unternehmens geht, muss es jedem einzelnen möglich sein, Gedanken, Ängste aber natürlich auch Vorschläge und Möglichkeiten für Verbesserungen zu artikulieren.

Die Lagerfeuerrunde

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Eine Übung, die ich in meinen Seminaren für Pilotinnen und Piloten immer wieder machen – die Lagerfeuerübung – könnte zum Beispiel Bestandteil der Unternehmenskultur werden.

Bei dieser Übung berichtet jeder nacheinander über den größten Fehler, den er oder sie in den letzten zwölf Monaten gemacht hat. Natürlich muss sich so etwas entwickeln aber anhand der Beispiele der anderen Mitarbeiter werden die wichtigsten Aspekte deutlich, die mit dem Begriff „positive Fehlerkultur“ einhergehen. Wir können aus den Fehlern von anderen lernen. Wir schaffen mehr Awareness (Bewusstsein) für Fehler und Fehlerquellen, und nicht zuletzt wird deutlich, dass wir alle nur Menschen sind, die sich irren können. So trägt jedes einzelne Beispiel zur Schaffung einer besseren Fehlerkultur im Unternehmen bei.

Austausch von Erfahrungen

Man muss nicht jeden Fehler, und damit jede Erfahrung selbst machen. Wenn alle Mitarbeiter im Unternehmen offen über jedes Thema reden können, dann gibt es nichts mehr was Verbesserungen im Weg stehen könnte. Dieser offene Austausch bringt die Vorteile einer positiven Fehlerkultur völlig zur Geltung.

Positive Fehlerkultur bezieht alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit ein. Sie macht es möglich, dass ein Unternehmen von dem oftmals unendlichen Erfahrungsschatz der Mitarbeitenden profitiert. Denn oftmals haben die Mitarbeiter die Antwort auf nahezu jede Frage im Betrieb und auf jedes Problem, mit dem das Unternehmen konfrontiert ist. Aber natürlich braucht es dafür Mitarbeiter, die sich trauen zu sagen, was sie denken.

Dieses „sich trauen zu sagen, was man denkt“ könnte man fast als Definition einer positiven Unternehmenskultur bezeichnen, und damit natürlich auch als Paradebeispiel für konstruktives Fehlermanagement.

Unternehmen, die dieses Potential heben, werden dadurch immense Vorteile nutzbar machen. Vorteile, die weit über den Bereich Fehlerkultur hinausgehen. Unternehmen, die dieses Potential heben, werden innovativer, produktiver und schneller!

Unternehmen mit einer besseren Fehlerkultur sind wettbewerbsfähiger und noch wichtiger: sie werden sich diesen Vorteil immer noch weiter ausbauen.

Eine positive Fehlerkultur ist damit Basis und Voraussetzung, damit ein Unternehmen dauerhaft erfolgreiche am Markt bestehen kann.

Bücher zum Thema

Vortragsredner Peter Brandl über Kommunikation
Speaker Peter Brandl - Entscheidungen treffen