Digitalisierung als Chance

Digitalisierung als Chance

Bis 2030 werden rund eine halbe Billion Geräte und Maschinen über das Internet vernetzt sein. In kaum vorstellbaren Dimensionen vollzieht sich der digitale Wandel in Wirtschaft, Gesellschaft und Arbeitswelt und stellt Menschen stetig vor neue Aufgaben. Während der Berufsausbildung brauchen Jugendliche digitale Kompetenzen – für die Arbeit im Unternehmen, aber auch in der Berufsschule. Wer offen für Neuerungen ist, hat viele Möglichkeiten, seine digitalen, persönlichen und sozialen Kompetenzen in die Ausbildung einzubringen. Auch die Berufswelt reagiert innovativ und passt sich der technologischen Entwicklung und Digitalisierung der Arbeitswelt an, indem sie Ausbildungsberufe stetig modernisiert.

Im E-Business arbeiten

Ist der Jugendliche fit an PC und Tablet und möchte für Onlineshops arbeiten? Kaufleute im E-Commerce verkaufen in dem 2018 neu geschaffenen Ausbildungsberuf Produkte und Dienstleistungen online und werden so dem boomenden Internethandel gerecht. Dafür sollte man kommunikationsstark sein und sich zum Beispiel für Marketing und Vertrieb interessieren.

Technisches Verständnis

Produktion und Prozesse in Handwerk und Industrie laufen bereits heute häufig automatisiert ab. Für die Berufe Anlagenmechaniker/in oder Industriemechaniker/ in sollte man technisches Verständnis besitzen und gerne mit Programmen arbeiten, um Maschinen für Steuerungs-, Automatisierungs- oder Fertigungsprozesse unter Anleitung bedienen und überwachen zu können. Bei dem Bau von Maschinen, Anlagen oder Leitungssystemen spielt zum Beispiel die Arbeit an CNC-Maschinen eine große Rolle. Bezahlt wird mit dem Smartphone, im Internet nach Informationen gesucht, mit Freunden in fernen Ländern gechattet – in vielen Bereichen ist der Einsatz digitaler Techniken selbstverständlich.

Elektronik muss funktionieren

Gut, wenn weltweit vernetzte IT- und Kommunikationssysteme reibungslos funktionieren. Dafür sind IT-System-Elektroniker/innen gefragte Experten, die IT-Systeme installieren, Kunden beraten und Fehlermeldungen aus dem Netzwerk analysieren. Wer sich für diesen Beruf interessiert, sollte technische Zeichnungen verstehen und gern mit Werkzeug arbeiten.

Digital vernetzt

Bei Störungen der elektrischen Energieversorgung sind Elektroniker/innen für Betriebstechnik oder Elektroniker/ innen der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik zur Stelle. Sie kümmern sich um elektrische Anlagen und installieren alles – von der Steckdose bis zur Solaranlage. Außerdem sorgen sie dafür, dass Häuser zunehmend zum Smart Home werden: einem intelligenten, vernetzten, per App zu steuernden Haus. Planerisches und zeichnerisches Talent sowie Interesse an technischen Neuerungen sind hierfür nötig.

Roboter & Co. in der Pflege

Über Sensoren und Funk bekommen zum Beispiel Altenpfleger/ innen angezeigt, ob ein kranker Mensch gestürzt ist oder gar das Pflegeheim verlassen will. Das Fachpersonal kann dank neuester Technik schnell helfen. Auch die Telemedizin unterstützt Patienten und Fachkräfte. Mittels Video-Telefonie spricht sich zum Beispiel der ambulante Pflegedienst mit der Ärztin/dem Arzt über Behandlungen ab und erspart so dem Patienten eine lange Anfahrt. Tests in Altenheimen zeigen, wie ältere Menschen auf kleine Roboter reagieren, die mit ihnen sprechen und sie zu Bewegungen motivieren. Zukünftigen Entwicklungen sollten Jugendliche in der Ausbildung aufgeschlossen begegnen.

Freude am Weiterlernen

Ist die Technik noch so fortschrittlich, neben fachlichem Know-how sind gute Umgangsformen in fast allen Arbeitsbereichen nach wie vor gefragt. Da Auszubildende oft an Gesprächen mit Kunden teilnehmen, die gezielt Fragen zu Anwendungen oder Ähnlichem stellen oder bestimmte Änderungen wünschen, sollten sie in vielen Berufen gern kommunizieren und spezifische Anforderungen sorgfältig dokumentieren. In Zukunft wird die Teamfähigkeit an Bedeutung gewinnen, denn es sind oft Absprachen mit Kolleginnen und Kollegen aus ganz verschiedenen Bereichen nötig. Außerdem: Die Bereitschaft, im Beruf eigenständig weiterzulernen, ist ein Muss.

Veröffentlicht am 05. Oktober 2018 in OVB-Heimatzeitungen