Peter Brandl Newsroom

Wie man im Spiel des Lebens gewinnt

Wer sich um schwere Entscheidungen drückt, verliert die Kontrolle. Sie sollten das Steuer daher nie aus der Hand geben. Wie das gelingt, zeigt Peter Brandl auf capital.de.

Was können Sie in 208 Sekunden tun? Sie können ein YouTube-Video anschauen, Ihre Zähne putzen oder vor einer roten Ampel das Navi einstellen. Sie können aber auch 155 Menschen das Leben retten – so wie Chesley B. Sullenberger das am 15. Januar 2009 getan hat. 208 Sekunden dauerte es vom Einschlag eines Schwarms Wildgänse in die Triebwerke seines Airbus bis zur Notwasserung auf dem Hudson River. Was er tat, war nichts anderes, als das, was Sie tun, wenn Sie morgens im Bad die Zahnbürste ansetzen: Er traf eine Entscheidung.

Viele meinen, er habe einfach Glück gehabt. Und natürlich gehörte Glück dazu, dass der Flieger beim Aufsetzen auf dem Fluss nicht zerbrach. Das gibt auch Sullenberger zu. Es liegt in der Natur des Glücks, dass man es nicht erzwingen kann. Da Glück aber ein positiver Effekt mit geringer Wahrscheinlichkeit ist, kann man durch Entscheidungen die Chance einer glücklichen Fügung beeinflussen. Das Vertrackte daran: Wann immer wir etwas entscheiden, kann entweder der abgegebene Schuss nach hinten losgehen oder der Rückstoß uns aus den Latschen hauen. Das wissen wir alle. Und das ist der Grund, warum viele Menschen wichtige Entscheidungen auf die lange Bank schieben oder unter den Tisch fallen lassen.
OPOSSUM ODER LÖWE?

Entscheidungen von Tragweite begegnen uns automatisch im Leben. Mal steuern wir bewusst darauf zu, mal stellt uns der Zufall plötzlich vor drei Türen, von denen wir eine wählen müssen. Produktives Überlegen ist erlaubt, unschlüssiges Zaudern nicht: Zögern und Vermeiden enttäuschen Freunde und Partner, Kinder, Mitarbeiter, Kollegen und Vorgesetzte. Sie verprellen Geschäftskontakte, töten wunderbare Chancen und überlassen unser Leben der Flut der Umstände oder dem unsicheren Wohlwollen anderer. Dummerweise mutieren wir Menschen in schwierigen Lagen ohne Fluchtoption eher zum Opossum als zum Löwen. Aber Totstellen macht uns zum Spielball im großen Spiel des Lebens, in dem wir viel eher Spieler sein sollten.

Was hält uns davon ab, eine Entscheidung zu fällen? Was lässt uns sehenden Auges die falsche Wahl treffen? Und was lässt uns an einer Entscheidung festhalten, obwohl wir schon spürbar auf dem Holzweg sind?

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